Die Bedeutung der Hormone auf das Älterwerden ist sehr unterschiedlich. Jedes Hormon hat dabe eine ganz spezielle Funktion im Körper. Hier die wichtigsten Hormone und Ihre Bedeutung:

DHEA- das Jungbrunnenhormon

DHEA (Dehydroepiandrosteron) gehört zur Gruppe der Androgene, der männlichen Geschlechtshormone. Es ist eine Vorstufe für wichtige andere Hormone und wird in der Nebennierenrinde gebildet, bei Frauen auch in der Eierstöcken.

DHEA ist neben Testosteron das AntiAging-Hormon und hat auf vielen Ebenen einen positiven, verjüngenden Effekt. Ein ausreichend hoher DHEA-Spiegel führt zu Wohlbefinden, Lebenslust und Leistungskraft. Viele Studien haben mittlerweile gezeigt, dass DHEA den Prozess des Alterns verlangsamen kann.

DHEA ist der Gegenspielger zu Cortisol. Bei jungen Menschen ist der DHEA-Wert noch hoch und der Cortisol-Wert niedrig. Bei zunehmendem Alter und vor allem wachsendem Stress sinkt der DHEA-Spiegel und das Cortisol nimmt überhand.

Bereits ab Mitte 40 haben die meisten Menschen nur noch die Häfte ihres optimalen DHEA-Wertes. Dabei ist ausreichend DHEA besonders im Alter wichtig. Es wird deshalb auch zurecht als "Jungbrunnenhormon" bezeichnet.

DHEA sorgt u.a. für Jugendlichkeit, gesteigerte Libido und verbesserte Fettverbrennung. Es unterstützt unsere Immunabwehr und vermindert den Knochenabbau.

Ein zu niedriger DHEA-Spiegel zeigt sich u.a. in einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit, Angstgefühlen, schneller Ermüdung, spröden und trockenen Haare, trockenen und glanzlosen Augen und fehlender sexueller Lust.

Geregelter Schlaf und regelmäßiges "Dinnercancelling" fördern die Bildung von DHEA. Auch regelmäßiger Sport kurbelt die Hormonbildung an. Zusammen mit einer Ergänzung durch natürliches DHEA können die Maßnahmen zu einem langsameren Altern beitragen.

 

Progesteron - das Wohlfühlhormon

Progesteron ist ein Hormon, das eine Schlüsselrolle im Hormongeschehen von Frau und Mann einnimmt und bis heute, noch immer völlig unterschätzt wird. Es wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet (nicht mit dem künstlich veränderten Progestin verwechseln!). Als Vorläuferhormon ist Progesteron für die Bildung von Cortisol, Testosteron und den Östrogenen unverzichtbar.

Progesteron hat einen ausgewiesen positiven Einfluß auf unser Gehirn. Es hat antidepressive Wirkung, ist gut für das Gedächnis und die Konzentrationsfähigkeit. Außerdem sorgt es für guten Schlaf und verlängert die Lebensdauer der Hautzellen. Ausreichend Progesteron verbessert den Fett- und Zuckerstoffwechsel und beugt wirksam Altersdiabetes vor. Bei Männern ist es wichtig für die Gesundheit der Prostata.

Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr läßt bei Mann und Frau die Bildung von Progesteron als einer der ersten Hormone nach. In der Folge kann es zu einme Ungleichgewicht mit Östradiol kommen. Eine sogenannte Östrogensdominanz ist die Folge.

Erste Anzeichen für einen zu niedrigen Progesteron-Spiegel sind u.a.: Aufgeschwemmtes Gesicht, Wasseransammlungen, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, plötzliche Agressivität, Herz-Rythmusstörungen, starke Kopfschmerzen und allgemeiner Leistungsabfall.

 

Östrogene - zu viele machen dick!

Bei den Östrogenen handelt es sich um eine Gruppe von Hormonen. Dazu gehören Östradiol, auch als Estradiol, oder E2 bezeichnet, Östriol (Estriol oder E3) und Östron (E1). Wenn von Östrogenen die Rede ist, ist in der Regel Östradiol gemeint.

Östradiol ist der Hauptvertreter der Östrogene und das weibliche Fruchtbarkeitshormon. Östradiol ist das am stärksten wirkende Östrogen. Es macht in der Pubertät aus Mädchen Frauen, ist aber auch für Männer wichtig, da es für die Elastizität der Gefäße, sowie die Potenz beim Mann sorgt. Es speichert Fett und Wasser für schöne und gesunde Haut und Haare, fördert Kollagen- und Knochenaufbau, steuert die Körpertemperatur und hilft beim Durchschlafen.

Zwischen dem 42. und 55. Lebensjahr kommen die meisten Frauen in die Wechseljahre. Dies führt zu erheblichen hormonellen Veränderungen und vor allem zu einem rapiden Rückgang der Östrogenproduktion.

Typische Anzeichen für Östrogenmangel sind: Müdigkeit, Hitzewallungen, Nachtschweiß, Scheidentrockenheit, dünne, trockene und faltige Haut, Gelenkschmerzen und geringe Libido.

Östriol hält die Schleimhäute gesund und feucht. Östriolmangel kommt häufig vor, besonders bei Frauen nach der Menopause. Hinweise für einen Östriolmangel können trockene Schleimhäute (z.B. Vagina, Nase, Mund), häufiges Räuspern, Hitzewallungen und eine Reizblase sein.

Zu viele Östrogene erleichtern die Einlagerung von Fett im Gewebe. Dies betrifft nicht nur Frauen! der gesunde Fettanteil sollte bei Frauen im mittleren Alter (ca. 45 Jahre)  bei rund 20-30% Ihres Körpergewichts liegen. Bei Männern bei etwa 20-25%.

 

Cortisol - das Stresshormon

Cortisol ist unser wichtigstes Stresshormon. Es hilft dem Körper, schnell Energie freizusetzen, um effektiv auf Stress zu reagieren. Zusammen mit Adrenalin ist der Organismus schnell in der Lage, sich an die unterschiedlichsten Situationen wie Stress, Flucht oder Dauerbelastungen anzupassen. Cortisol wird vorwiegend in der zweiten Nachthälfte produziert. Es ist das Hormon, das die notwendige Energie bereitstellt, um den Tagesablauf zu bewältigen.

Cortisol wirkt regulierend auf den Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. Es hemmt Entzündungsvorgänge und bremst die überschießende Wirkung von Antikörpern.

In jungen Jahren arbeitet die Nebenniere und deren Rinde - dem Produktionsort von Cortisol -  noch hervorragend. In der Jugend macht es sogar Spaß, Stress zu bewältigen. Jedes Problem wird mit Schwung angegangen, man ist energiegeladen und voller Zuversicht. Wird aus Stress aber eine Dauerbelastung, so erschöpft sich die Nebenniere und der Cortisolspiegel sinkt dramatisch.

Ein erstes Anzeichen für zu wenig Cortisol ist das Gefühl nicht mehr klar denken zu können, sich ausgebrannt und erschöpft zu fühlen. Dauerhafter Stress ist mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden und vor allem : Stress mach alt!

 

Testosteron - keine reine Männersache

Testosteron, ist das Hormon, das den "Mann zum Mann" macht. Aber es ist auch gut für Frauen. Bei beiden Geschlechtern sorgt es für Muskelkraft, Energie, Leistungsfähigkeit und Kondition. Testosteron beeinflusst positiv die Herzleistung. Es steigert das sexuelle Verlangen. Für die Erektionsfähigkeit des männlichen Gliedes und die Spermienreifung ist ein ausreichend hoher Testosteronspiegel wichtig. Bei beiden Geschlechtern sorgt es für eine gute Fettverbrennung. Testosteron wird bei Männern in den Hoden gebildet, bei der Frau in den Eierstöcken. 

Ein ausgeglichener Testosteronspiegel steigert die Lust auf Sex bei beiden Geschlechtern, hilft bei Osteoporose, verbessert die Knochendichte, die Herzgesundheit, erhöht die Muskelkraft und die Langlebigkeit (wie DHEA und HGH). Testosteron schützt vor Diabetes und Übergewicht, verbessert die Energie, die Stimmung, das Erinnerungsvermögen und reduziert Ängste.

Sexualität und Partnerschaft:

Ab Mitte 40 sinkt bei Männern, aber auch bei Frauen der Testosteronspiegel kontinuierlich ab. Weniger Lust auf Sex ist häufig die Folge. Kommt auch noch großer Stress hinzu, herrscht meistens "Flaute" im Bett. Dann wird bei vielen Menschen das Buch auf dem Nachttisch näher als der Partner im Bett neben ihm. Mit Hilfe einer Ergänzung durch natürliches Testosteron kann die Lust wieder zurückkehren. Das hat entscheidenden Einfluß auf Lebensfreude und Lebensqualität. Liebe, Sexualität und erfüllte Partnerschaft scheint Menschen zu verjüngen. Sie haben eine positivere Ausstrahlung, sind optimistischer, glücklicher und leben länger.

 

HGH - das Wachstumshormon

HGH (Human Growth Hormon oder Somatotropin) gewinnt in der Präventivmedizin und im AntiAging  immer größere Bedeutung, da ihm verjüngende Eigenschaften nachgesagt werden. HGH beeinflusst das Wachstum und eine Vielzahl von Stoffwechselvorgängen. Es fördert den Einbau von Aminosäuren und Eiweiß in die Zelle und steuert somit alle Prozesse, die zum Aufbau von Organen und Regeneration von Zellen gebraucht werden. Als Gegenspieler des Insulins spielt HGH mit zunehmendem Alter eine immer größere Rolle, da Insulin im Alter stark ansteigt, HGH dagegen stark absinkt. Ein 60-jähriger Mensch hat oft nicht einmal ein Viertel des HGH-Wertes der Jugendzeit. Erste Anzeichen eines verminderten HGH Spiegels sind: Stimmungstiefs, nachlassende Gedächtnisleistung, schlechter Schlaf, Gewichtszunahme, schlechtere Wundheilung. Wenn die natürliche Bildung von HGH nachläßt, können sie nachhelfen, indem Sie abends wenig  und vor allem nicht zu spät essen. Vermeiden Sie kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel, die die Insulinbildung anregen (Brot, Reis, Kartoffeln, Nudeln, Süßigkeiten, Alkohol). Insulin unterdrückt die Bildung körpereigenen HGH´s.

 

Melatonin - Schlafen Sie gut!

Melatonin reguliert den Tag-Nacht-Rhythmus und wird fast ausschließlich in der Nacht in der Zirbeldrüse produziert. Tageslicht hemmt die Melatoninausschüttung. Dunkelheit fördert die Bildung des Schlafhormons. 

Melatonin sorgt dafür, dass viele Stoffwechselvorgänge nachts zurückgefahren werden und die Körpertemperatur zurückgeht. Auch bei Melatonin haben wir die altersbedingte Abnahme des Hormonspiegels. Melatonin ist ein wichtiges Antiaginghormon und hat eine starke antioxidative Wirkung. Eine ausreichende Melatoninbildung erleichtert das  Einschlafen, hilft beim Durchschlafen und kann daher entscheidend die Schlafqualität verbessern. Der höchste Wert für eine Messung von Melatonin liegt zwischen 2 und 3 Uhr Nachts.

Ein gestörter Melatoninspiegel tritt häufig als Folge von übermäßigem Stress, Schichtarbeit, Jet-lag auf oder wenn ein Mensch die Nacht zum Tage macht. Erste Zeichen für unbalanciertes Melatonin: Probleme beim Ein- und Durchschlafen, der Schlaf ist kurz und unruhig, die Stimmung reizbar, ängstlich oder aggressiv. Äußere Zeichen sind eine schnellere Alterung, graue Haare und dunke Augenringe.

 

Aber: Hormone sind nicht alles.

Hormone haben sicher einen gewichtigen Einfluss auf das Älterwerden, aber nicht den alleinigen. Sie bilden zusammen mit anderen Alterungsgründen ein komplexes System. Erfolgreiches AntiAging sollte deshalb neben dem Blick auf den Hormonhaushalt auch andere Faktoren berücksichtigen: Die Bedeutung freier Radikaler und der Telomere bei der Zellteilung sind zwei wichtige Prozesse, die es zu beachten gilt. Eine ausgeglichene, gesunde Ernährung kombiniert mit nützlichen Nahrungsergänzungen hat ebenfalls großen Einfluss auf das Jungbleiben. Nicht zu vernachlässigen sind auch die geistige Einstellung und die Fitness des Gehirns.